An der Arche um Acht im Großen Haus
Drei Pinguine auf der Suche nach Gott und Käsekuchen. (Foto: Falk von Traubenberg) |
An der Arche
um Acht von Ulrich
Hub ist ein unterhaltsames und gleichzeitig berührendes Theaterstück, das zurzeit in einer Inszenierung von Nele Neitzke am Mainfranken Theater zu sehen ist. Ein Besuch lohnt sich.
Eine Kritik von Karin Nikolaus
Wer ist Gott? Wie ist Gott?
Und gibt es Gott überhaupt? Das sind Fragen, mit denen sich viele Menschen,
egal welchen Alters, beschäftigen, und die vor allem in der Weihnachtszeit
immer wieder aufkommen.
Auch drei Pinguine, die sich
in der Arktis schrecklich langweilen, stellen sich diese Fragen und kommen zu
ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Als der eine aufgrund eines Streits
beleidigt wegläuft, kommt eine Taube vorbei und übergibt den zwei
übriggebliebenen Pinguinen Fahrkarten für die Arche. Nach der anfänglichen
Freude schleicht sich allerdings auch das schlechte Gewissen ein, denn es gibt
nur zwei Fahrkarten pro Tierart, der Rest muss der Sintflut zum Opfer fallen.
Den zwei Pinguinen wird klar, dass das auch ihren Freund betreffen würde, es
sei denn, sie nähmen ihn einfach mit. Trotz aller Bedenken wird dieser also auf
die Arche geschmuggelt, wo die drei alle Hände voll zu tun haben, nur als zwei
aufzutreten. Dass ihnen die Taube am Ende trotzdem auf die Schliche kommt, ist
nicht so schlimm, da sie ihren eigenen Partner in der ganzen Aufregung vergessen
hat und alle Tiere in Zweierreihen aufs Land gehen sollen. Also wird kurzerhand
ein Pinguin mit der Taube verheiratet, damit auch alles mehr oder weniger seine
Ordnung hat.
Foto: Nico Manger. |
An der Arche um Acht heißt
das Kinder- und Familienstück von Ulrich Hub, das zurzeit im Mainfranken Theater
in einer Inszenierung von Nele Neitzke passend zur Weihnachtszeit gespielt wird
und nicht nur für Kinder ein Spaß ist. Auch Erwachsene kommen auf ihre Kosten,
viele Sätze laden zum Nachdenken ein. Die Pinguine, die von Christina Theresa
Motsch, Corinna Mühle und Daniel Ratthei sehr unterhaltsam und authentisch
gespielt werden, sind zwar meist etwas trottelig aber ab und zu auch sehr
philosophisch. So kommt der eine Pinguin am Schluss zu der Erkenntnis, dass
jeder für sich selber entscheiden muss, wer Gott ist, und ob er überhaupt
existiert. Theresa Palfi spielt
wunderbar amüsant die ewig gestresste Taube und trägt so ebenfalls zur
Belustigung von Jung und Alt bei, da sie überheblich, zerstreut und vor allem
hysterisch auf der Bühne herumwuselt, immer bemüht, für Ruhe und Ordnung zu
sorgen.
Aber nicht nur die
Schauspielerinnen und Schauspieler sorgen für eine unterhaltsame Aufführung,
sondern auch die Kostüme, die von Veronica Silva-Klug liebevoll gestaltet sind,
und das wechselnde Bühnenbild – erst die Antarktis, dann die Arche Noah und
schließlich Palmen – von Anika Wieners, das immer die passende Atmosphäre
schafft.
An der Arche um Acht ist also für alle, die gerne
einmal wieder mit oder ohne Kinder ins Theater gehen, zu empfehlen; langweilig
wird es bestimmt nicht.
Besuchte Vorstellung: 13. Dezember | 17 Uhr
Weitere Termine:
16. Dezember | 11 und 19.30 Uhr
17. Dezember | 9 und 11 Uhr
18. Dezember | 11 Uhr
21. Dezember | 11 Uhr
22. Dezember | 9 und 11 Uhr
23. Dezember | 15 Uhr
26. Dezember | 11 Uhr
6. Januar | 11 Uhr
Mehr Infos zum Stück auf der Seite des Mainfranken Theaters.
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