Uraufführung: Kinderoper in den Kammerspielen
Taiyu Uchiyama und Barbara Schöller, Foto: Nico Manger |
Chaos im Zauberwald ist eine
Kinderoper zusammengesetzt aus verschiedenen Märchen und Musik unter anderem aus
den Opern Mozarts. Die wirklich zauberhafte Geschichte für die ganze Familie
wurde am Sonntag in einer Inszenierung von Martin Philipp am Mainfranken
Theater uraufgeführt.
Eine Kritik von Alina Halbritter
Rapunzel hat sich die Haare abgeschnitten? Der große
böse Wolf hat plötzlich Angst? Schneewittchen mit blonden Haaren will sich
nicht mehr um die Zwerge kümmern?
Hoppla – Was ist denn hier passiert?!
Im Zauberwald sind alle Märchen im Chaos versunken
und Stella (Silke Evers) ist mittendrin. Hätte sie nur das Märchenbuch nicht so
achtlos in die Ecke geworfen. Jetzt ist es kaputt und sie muss es reparieren.
Sonst kommt sie nicht mehr nach Hause in ihre Welt und die Märchen sind
verloren. Gemeinsam mit ihrem Gefährten, dem Kater OHNE seine Stiefel (Joshua
Whitener), begibt sie sich auf eine Reise durch Grimms Märchen.
Barbara Schöller und Taiyu Uchiyama übernehmen die
Rollen der verschiedenen Märchenfiguren im Stück. Problemlos wechseln sie
Rollen und Kostüme, egal ob vom ängstlichen Wolf zum Zwerg oder vom blonden
Schneewittchen zur schrulligen Frau Holle. Lebendig werden die Märchenfiguren
erst richtig durch die Kostüme von Veronica Silva-Klug und das Bühnenbild von
Anika Wieners. Von einem alten Dachboden verwandelt sich die Bühne durch eine
Bildprojektion in den Märchenwald.
Doch diese bezaubernde Geschichte ist nicht alles,
was das Stück zu bieten hat. Mit Werken aus den verschiedenen Opern,
hauptsächlich von Wolfgang Amadeus Mozart, beweisen die Darsteller ihr
Gesangstalent. Die Texte der Stücke sind umgedichtet, teilweise sind Passagen aus
den Originaltexten mit enthalten, dann wiederum bekommt man auch mal ein Duett
vormiaut. So wird beispielsweise mit der Rachearie der Königin der Nacht aus
der Zauberflöte hier die Wut über den
sturen Froschkönig, der sich nicht küssen lassen will, zum Ausdruck gebracht. Begleitet
werden die Sänger von Klavier (Frank Sodemann) und Percussion (Oliver
Trahndorff), welche auch ab und zu den Charakter des ursprünglichen Stückes
ändern und es moderner wirken lassen. Vielen Kindern hat die Musik gefallen,
einige wenige sagen hinterher, sie hätten die Geschichte ohne den Operngesang
besser gefunden.
Die Idee von Beate Kröhnert kommt bei allen gut an.
Sowohl Kinder, als auch Erwachsene sind von der Oper begeistert, wie der
Beifall am Ende zeigt. Wann hat man schon einmal die Chance Mozart und Grimms
Märchen in einem zu sehen? Bis Juli nur in den Kammerspielen des Würzburger
Mainfranken Theaters.
Weitere Vorstellungstermine: 17. Und 31. Januar | 6. und 20. Februar | 13. und
20. März | 10. und 23. April | 19. Mai | 4., 12. und 26. Juni | 17. Juli
Mehr zum Stück auf der Seite des Mainfranken Theaters.
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