Der Mann mit den zwei Gesichtern

Jekyll & Hyde im Großen Haus
Zwei gegensätzliche Kräfte schlummern in Henry Jekyll (Armin Kahl, im Hintergrund v. l. n. r.: Herbert Brand, Paul Henrik Schulte, Monika Eckhoff).  Foto: Falk von Traubenberg



























Das Musical Jekyll & Hyde von Frank Wildhorn und Leslie Bricusse kann das Publikum begeistern. Die Inszenierung von Ivan Alboresis erweist sich als wirklich gelungene Zusammenarbeit zwischen Darstellern, dem Opernchor, dem Philharmonischen Orchester Würzburg und der Ballettcompagnie.

Eine Kritik von Alina Halbritter

In jedem Menschen steckt etwas Gutes und etwas Böses. Bei manchen überwiegt der Anteil des Guten, bei manchen der des Bösen. Manche können das Böse gut verstecken, andere weniger. Doch bei jedem ist es da. Was wäre, wenn man das Böse vom Menschen trennen könnte? Würde das nicht alle Probleme lösen? 

Genau das versucht Dr. Jekyll (Armin Kahl), nachdem sein Vater dem Wahnsinn verfallen ist. Um in Zukunft das Böse vom Menschen zu trennen und zu vernichten, entwickelt er ein Elixier. Doch nur seine Verlobte Lisa (Anja Gutgesell) und sein Freund und Anwalt Utterson (Daniel Fiolka) halten zu ihm. Auf der Suche nach Versuchspersonen verschlägt es Jekyll und Utterson in das Londoner Elendsviertel. Dort trifft er auf die Prostituierte Lucy (Barbara Schöller) und bietet ihr seine Hilfe an. Schließlich entscheidet er sich dafür, das Elixier selbst zu nehmen… mit verhängnisvollen Folgen: Mr. Hyde erwacht in ihm, um London in Angst und Schrecken zu versetzen. 

Regisseur Ivan Alboresi versteht es, diese düstere Stimmung einzufangen. Das Bühnenbild von Bernd Franke ist aufwendig und raffiniert durch den Einsatz von Spiegelelementen und Hubpodesten. Zusammen mit der überwiegend dunkel gehaltenen Beleuchtung ist die bedrohliche Atmosphäre sofort zu spüren. Die aufwändigen Kostüme von Götz Lanzelot Fischer vervollständigen das Bild und nehmen den Zuschauer mit auf eine Reise ins viktorianische London. 

Das Philharmonische Orchester Würzburg und auch die Darsteller schaffen es, dem Musical von Frank Wildhorn und Leslie Bricusse gerecht zu werden. Sowohl schauspielerisch als auch gesanglich beeindrucken vor allem die Hauptdarsteller Anja Gutgesell, Barbara Schöller und Armin Kahl. Seine Verkörperung der zwei verschiedenen Persönlichkeiten ist besonders überzeugend. Der Chor hingegen hat hin und wieder seine Probleme mit der Intonation. Auch kommt es des Öfteren vor, dass die Textverständlichkeit leidet, weil einige Mitglieder undeutlich oder nicht synchron singen.Das tut der spannenden Inszenierung allerdings keinen Abbruch. Mit Standing Ovations werden die Mitwirkenden gefeiert und das zu Recht. 

Besuchte Vorstellung: 28. November
Weitere Termine: 6. und 27. März, 2., 8., 22. und 29. April, 8. Mai | jeweils um 19.30 Uhr,
6. März | 15 Uhr 


Und das meint Anna Sophia zu Jekyll & Hyde:


Mehr zum Stück auf der Seite des Mainfranken Theaters.


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